Madrid
April 2009

Fiesta-Fieber

Madrids Nachtleben großartig zu nennen, hieße untertreiben. Kein Wunder. Es soll hier mehr Bars geben, als in allen skandinavischen Ländern...
"Madrid me mata", "Madrid bringt mich um", sagen die Madrileños selbst über ihre Stadt und meinen vor allem das Nachtleben. Auch wenn die faszinierende Kulturbewegung der Siebziger und Achtziger, die so genannte "movida", längst der Vergangenheit angehört und Kult-Regiseur Pedro Almodóvar nicht mehr in Damenmiedern singt - Madrids Nachtleben ist immer noch etwas besonderes, ein wenig freakiger, ausgefallener und vielleicht auch weniger uniform als in anderen großen Städten Europas. Und: Madrid bei Nacht ist einfach schön.
Nicht nur das Nachtleben Madrids strengt an. Von spanischer Gelassenheit ist in der Millionenstadt wenig zu spüren. Ständig hasten die Madrileños irgendwo hin, nicht nur im Auto. Doch dann entdeckt der Reisende plötzlich "seine" ruhige Ecke, sein Lokal, in dem die einfallende Mittagssonne besonders schön, der Café besonders gut oder der Wirt besonders sympathisch ist. Dann zieht es auch den Reisenden wieder raus in die Großstadt-Hektik, denn da draußen warten unzählige Dinge: Museen, Parks, Sehenswürdigkeiten und dann wieder - unvermeidlich - die Nacht.